Stiftung
STIFTUNG „Den Kindern gehört die Zukunft, auch sie sorgen sich um das Morgen unserer Erde“.
INSTITUT FÜR ETHIK-ÖKOLOGIE-ÖKONOMIE -
FÜR EINE ZUKUNFTSFÄHIGE SCHWEIZ
(Projekt-Skizze, 5. Entwurf, 16. Mai 2011).
1. Ausgangs-Situation
Die Häufigkeit der Krisen auf unserem Planeten Erde nimmt in den letzten Jahren stetig zu. Dazu gehören auch die Schuldenkrisen vieler Staaten. Jüngstes Beispiel dazu sind drohende Staatsbankrotte von Griechenland, Irlands und neuerdings auch Portugal. Zur Situation in Irland sagt der Ökonom Morgan Kelly in der Zeitung Irish Time: „Die Republik Irland hat als unabhängige, budgetäre Einheit zu existieren aufgehört und ist zu einer Abteilung der europäischen Zentralbank geworden.“ ( in der NLZ vom 16.11.2010,Gabriel Rath, „Keltischer Tiger ist tot.“)
Weitere Beispiele drohender Zusammenbrüche künstlicher Systeme(von Menschen geschaffene) sind die Krise der Eurozone, das Schwinden nicht regenerierbarer Rohstoffe und nicht erneuerbarer fossiler Energieträger, dramatische Verluste in der Artenvielfalt (Biodiversität) versus Bevölkerungsexplosion (Wachstum der Erdbevölkerung) mit erheblichen Auswirkungen auf das Weltklima.
Die Folge menschlicher Fehleingriffe in das an sich perfekt funktionierende Öko-System Erde sind das Aushungern oder der drohender Kollaps auch natürlicher Systeme wie etwa das globale und die Artenvielfalt (Biodiversität). Die rasche Zersiedlung der Landschaft infolge Überbauung und Betonisierung schreitet rasant voran, verbunden mit einer zunehmenden Verarmung des Schweizer Mittellandes mit immer weniger Lebensraum für Tiere, Pflanzen und… Menschen und einer ebenso zunehmenden Verödung der schönen Schweiz!
„Wir leben im Irrtum, wenn wir glauben, „dass endliche Systeme wie jenes unserer Erde unendliches Wachstum zulassen. Diese unsere Weltanschauung gehören zu den Grundsteinen des Babylonischen Turmes, der immer noch im Bau ist!“ (vgl. auch die 10 Irrtümer des Babylonischen Turmes in „Herbert, Gruhl, Ein Planet wird geplündert, Fischer Taschenbauch Verlag,1980, Frankfurt am Main).
2. Allgemeine Lösungsansätze
Wir müssen wirtschafts-und gesellschaftspolitisches Neuland betreten!
Wir müssen uns eingestehen, dass unsere Lebensgewohnheiten massgeblich für viele Probleme auf unserer Erde verantwortlich sind und dass diese zunehmend die Funktionsgrenzen unserer kapitalistischen Lebensform weltweit bedrohen. Wir brauchen daher Ideen für eine zukunftsfähige Wirtschaft und Gesellschaft, die auf einen Wandel des Lebensstils setzt. Eckpfeiler eines zum Beispiel neuen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells (Lebens- und Arbeitsmodell) wären etwa Sinn – Arbeit – Ort(Heimat) – Liebe und ihre (Wieder)-eingliederung in das Ganze. Ein anderer – nachhaltiger Lebenswandel kann hingegen in unserer demokratischen Rechtsordnung nicht einfach verordnet werden. Vielmehr sind Fähigkeiten und Fertigkeiten wie etwa Vernunft und Einsicht, Interesse an philosophischen Fragen, Neugier, Begeisterung,, Macherqualitäten gefragt, um spannende, nachhaltige, innovative und realistische Ideen zu gebären.
Entscheidend für einen Erfolg des Vorhabens ist das Grundrecht der freien Meinungsbildung in unserem demokratischen Rechtsystem.
Ein entkrampfter Zugang und ehrlicher Auseinandersetzung mit unangenehmen Fragen und Tabu-Fragen bzw. „heiligen Kühen“ ist vonnöten. So etwa:
„Kann die bestehende Wirtschaftsordnung der Freien Marktwirtschaft auf die Dauer ihre Probleme noch lösen?“
„Genügt die Messgrösse BIP als Leitwert für den Wohlstand eines Landes überhaupt noch, um das Wohl des Menschen zu erfassen?“
„Wie ist es mit der Qualität eines BIP mit ihrer Praxis der Externalisierung der Kosten?“
„Wie steht es mit der Zukunft einer zunehmend einseitig konsumistisch orientierten Gesellschaft, die über ihren Verhältnissen lebt, bzw. deren ökologischen Fussabdruck viel zu gross ist?“
„Ist eine Schweiz auf die Dauer zukunftsfähig, wenn sie gemäss der Organisation Global Food Print 2,6 Planeten bräuchte, um auf die Dauer ihren Lebensstil praktizieren zu können?“
„Hat ein Wachstum, das dank der Ausbeutung natürlicher, nicht regenerierbarer Ressourcen möglich ist, Zukunftspotential?“
„Müsste nicht vielmehr ein brauchbarer Index entwickelt werden, indem etwa die Vernichtung von natürlichen Werten fehlen würde?“
„Was ist überhaupt Wohlbefinden?“
„Nimmt das Wohlbefinden der Menschen mit dem Wirtschaftswachstum gleichermassen zu?“
„Was zählt wirklich für uns und den Planeten?“
„Ist Wachstum eine Notwendigkeit oder müssen wir nicht vielmehr weg aus dem gegenwärtigen Wachstumswahn, der nur leben kann auch etwa auf dem Hintergrund einer zunehmenden Verschuldung der Marktteilnehmer inkl. Staat?“
„ Ist so eine Gesellschaft zukunftsfähig, die ein vorgezogenes Wachstum auf Kosten der Zukunft in Kauf nimmt und so unseren Planeten weiterhin plündert?“
„Diese Gemeinden wachsen“ titelte die NLZ v. 19.11.10:
„In den nächsten Jahren zum Teil massiv wachsen wollen im Kanton Luzern: Neuenkirch, Hochdorf, Oberkirch, Wauwil und Weggis um 1000 Einwohner in den nächsten 20 Jahren (verbunden mit zum Teil grossen Umzonungen). Eine nachhaltige Utopie?“
„Ist eine dauerhafte, zukunfts- und tragfähige Utopie der ruinöse Steuerwettbewerb der Gemeinden und der Kantone untereinander?“ Ist eine zukunftsfähige Utopie der Einheitssteuersatz gegenüber vermögenden Ausländern?“
„Hat das schweizerische Bankgeheimnis auf die Dauer noch Zukunft?“
„Was zählt eigentlich für das Funktionieren der Wirtschaft auf die Dauer: die Real- oder die Finanzwirtschaft?“
„Müssen wir die Krisen zusammendenken, weil sie eine gemeinsame Ursache haben?“
„Kann sich der Wohlfahrtsstaat nur innerhalb dieses Systems halten?“
„Wie ist es mit der Rolle der Schweiz als souveräner Nationalstaat gegenüber der EU und anderen Zusammenschlüssen von Staaten angesichts der massiven Herausforderungen?“
„Wie ist es mit der zunehmenden Entmachtung der Politik wegen der Globalisierung?“
„Ist moderne Zivilisation gleichbedeutend mit Globalisierung mit neuen Märkten, neuen Schulden und Massenkonsum?“
Luc Ferry, Philosoph, Autor, 56 Jahre, Berater des franz. Premierministers in gesellschaftlichen Fragen sagt zur Entwicklung unserer Zivilisation: „Wir bewegen uns schnell, und niemand weiss wohin. Wir müssen dringend wirtschaftspolitisches und gesellschaftliches Neuland betreten“.
Dazu will die Stiftung „Den Kindern gehört die Zukunft – auch sie sorgen sich um das Morgen auf unserer Erde…“ einen Beitrag leisten. Sie sollte eine Plattform sein, wo eine offene, kritische, konstruktive Auseinandersetzung aller Beteiligten für Denkanstösse und Handlungsmöglichkeiten für eine Welt von morgen möglich würde. Diese Ergebnisse könnten einem interessierten Publikum aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Kultur, Religion, der Jugend … als Trendsetter nicht zuletzt für ihre strategische Planung dienen. Vorausschauen und Sinnvolles stiften für eine eigentlich wahrhafte Nachhaltigkeit aus der Erkenntnis heraus, „dass wir es uns nicht mehr leisten können, weiterzumachen wie bisher, wir leben in einer Zeit der Entscheidung, in einer Phase, in der wir dringend Besinnung und Umkehr brauchen“.( Kernbotschaft des neuen Papstbuchs „Licht der Welt“ von Peter Seewald, Beitrag NLZ v.23.11.2010).
3. Konkrete Lösungsvorschläge
Die Gründung einer STIFTUNG „Den Kindern gehört die Zukunft – auch sie sorgen sich um das Morgen auf unserer Erde…“ . Diese fördert den Aufbau von Bewegungen, die das Grundanliegen „Den Kindern gehört die Zukunft – auch sie sorgen sich um das Morgen auf unserer Erde…“ thematisieren. Insbesondere fördert sie Ideen – Visionen –mit Zukunftsfähigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft.
Zudem fördert die Stiftung den Aufbau eines Instituts oder Fachstelle für neue zukunftsfähige Wirtschafts-und Gesellschaftsmodelle (Visionen) auf dem Hintergrund der grossen Herausforderungen unserer Zeit. (Institut für Ethik – Öekologie - Öekonomie).
Das Institut ist eine Think Tank Stelle und pflegt eine enge Zusammenarbeit mit der Universität Luzern, den Fachhochschulen der Zentralschweiz und ihren Studierenden. Die Jugend insbesondere soll nach Möglichkeit eine tragende Rolle bei der Umsetzung erhalten .Das Institut wird idealerweise auf der Universitäts- und Hochschulstufe der Innerschweiz angesiedelt.
Die Kosten dieser Stelle sollen mittels „neuer“ Arbeitsformen niedrig gehalten werden. Als unabhängige Organisation ist sie auch offen für eine Zusammenarbeit mit relevanten Kräften aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Religion, Nichtregierungsorganisationen im In- und Ausland, offiziellen staatlichen Stellen und der Hochschul-und Universitäten der übrigen Schweiz und des Auslands. Sie beachtet dabei die Grundsätze einer nachhaltigen Entwicklung sowie das Prinzip der Interdisziplinarität in ihrer Arbeitsweise.
Die Dienstleistungen der Fachstelle sind Angebote für eine vertiefte Bildung in Ethik-Ökologie-Öekonomie, Denkanstösse, Lösungsvorschläge, Handlungsbedarf für eine Welt von Morgen. Verständliche und praxisnahe Ergebnisse sollen allen interessierten Kreisen zur Verfügung gestellt werden und nicht zuletzt eine öffentliche Diskussion auslösen.
Ein regelmässig stattfindender Kongress unter Einbezug einer interessierten Öffentlichkeit soll die Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger und vorab der Jugend für ihre Zukunft fördern.
4. Aufbau der Organisation der Stiftung „Den Kindern gehört die Zukunft – auch sie sorgen sich um das Morgen unserer Erde…“ (unvollständig)
Die Stiftung „Den Kindern gehört die Zukunft, auch sie sorgen sich um das Morgen unserer Erde“ setzt sich aus Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Behörden, Religion, Kultur, NGOs zusammen. Der Stiftungsrat wird in der Aufbau-Phase primär seine Kräfte bündeln für ein Grundlagen-Papier „Auf dem Weg zu einem Institut. Der Stiftungsrat würde seine weiteren Aufgaben, Verantwortung und Kompetenzen intern festlegen.
5. Erste Überlegungen zur Rolle der Jugend innerhalb der Fachstelle „Schweiz Morgen“
„Ohne Vision kann der Mensch nicht leben“ so der Übertitel der Sparte Leserforum des Tagesanzeigers kürzlich zum Neuen SP-Programm der Schweiz.
Ganz im Sinne der Message des Ethik-Forums-Luzern: „Den Kindern gehört die Zukunft, auch sie sorgen sich um das Morgen unserer Erde…“sollen aufbauend auf den sehr guten Erfahrungen der Organisation NEULAND, Forum für Ökologie und Ethik (inzwischen aufgelöst) etwa Grundlagen- Arbeiten zu den Themen entstehen. (Vor 20 Jahren entstanden aus der engen Zusammenarbeit mit der Zentralschweizerischen Handelskammer, den Gewerbeverbänden des Kantons Luzern, dem IBR(Hochschule für Wirtschaft) und dem NEULAND u.a. ökologische Leitsätze für das Gewerbe. Im Rahmen von Semester- und Diplom-Arbeiten mit Studierenden der Hochschule kamen in der Folge mehrere erfolgreiche Grundlagen-Studien für konkrete Handlungsempfehlungen sowie einem kantonalen Leitbild für das Gewerbe dazu).
Auf diesem Modell sollte aus meiner Sicht der Ansatz kommen, die Jugend und ihr Interesse für die Fragen der Zukunft - ihrer Zukunft - zu wecken und zugleich ihre Innovationsfähigkeit zu fördern. Dies in enger Zusammenarbeit mit den Bildungsstätten. Weitere Marketingschübe könnten etwa über Wettbewerbsarbeiten in einer weiteren Öffentlichkeit in Zusammenarbeit auch mit den Medien lanciert werden. In einem solchen Klima könnte das Unwahrscheinliche stattfinden, dass eine gewisse fatale No-Future-Mentalität oder „nach mir die Sintflut-Haltung vieler Zeitgenossen einer tatkräftigen Mitgestaltung ihrer Zukunft- der Zukunft unseres Planeten Erde – weichen würde.
6. Erste Überlegungen zur Stiftung „Den Kindern gehört die Zukunft – auch sie sorgen sich um das Morgen unserer Erde…“
Die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Gründung dieser geplanten Stiftung sind gut, sofern sich genügend mutige Menschen finden lassen, die bereit sind, ihren Namen zu geben für eine neue Idee. Manche werden sie wohl als reine Utopie und weltfremde und sogar gefährliche Ideologie abtun. Dies darum, weil sie sich kritisch auch mit der bestehenden Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung auseinandersetzen müsste. Tut sie das nicht und bewegt sie sich innerhalb des Systems, kann sie keine Perspektive oder eine Alternative sein. Ich frage, warum tun wir uns so schwer, die Welt neu oder anders denken zu wollen? Wieso tun wir uns so schwer „über den Gartenhag hinaus“ denken zu wollen? Vermutlich darum weil wir alle diese komfortable Welt, die wir in gutem Willen produziert haben, nicht mehr weggeben möchten. Obwohl wir alle wissen, dass es so nicht mehr weiter gehen kann.
Die Startfinanzierung: es soll ein Startkapital aus den Reserven des Fördervereins Ethik-Forum-Luzern in die Stiftung einfliessen. Damit sollen die administrativen Kosten dieser Institution finanziert werden. Die Stiftungsräte arbeiten grundsätzlich ehrenamtlich. Weiter soll die öffentliche Hand sowie interessierte Organisationen eingeladen werden, sich finanziell zu beteiligen. Die Stiftung soll hingegen in jedem Fall unabhängig bleiben.
Emmenbrücke, 16. Mai 2011
Hansruedi Aregger, Betr. Oek HWV, Rüeggisingerstrasse 47, 6020 Emmenbrücke